Nachdem es in dieser Rennsaison bisher nur mäßig für den 27-fachen Champion gelaufen ist, hievte er sich mit vier Erfolgen am vergangenen Sonntag, 27.02.2022 einmal mehr an die Spitze der Staatsmeisterschaftswertung.

Doch starten wir zunächst mit den jüngsten Teilnehmern an diesem Tag, nämlich den Akteuren im Mini-Traber-Team-Austria Faschingsbewerb. Hier war es erstmals in ihrer Karriere Leonie Taferner, die sich als Koala verkleidet mit Beifahrerin Conny Mayr mit Sandy durchsetzte und die auf der letzten Gegenseite in Führung gegangene Maxima mit Georg Gruber jun. noch abfing. Platz drei ging an die lange Führende Bounty mit Adrian Taferner der als Dinosaurier verkleidet gar nicht so alt aussah.

Nun aber zum offiziellen Teil des Renntages, wo wir diesmal im Gegensatz zu den letzten Wochen chronologisch beginnen. Gleich in der ersten Prüfung des Tages sah man einen deutlich verbessert laufenden Power Shaman, bei dem Gerhard Mayr allerdings schon in den Interviews immer gesagt hat, dass dieses Pferd auf Grund seiner Größe ein wenig Zeit benötigt, der trotz diesmal recht aufwendigen Rennverlaufes die Maidenschaft ablegen konnte und die schon früh in Front gezogene Favoritin Dirty Dancing auf den letzten 500 Metern regelrecht zerdrückt hatte. Dirty Dancing musste den ebenfalls gesteigerten Volare Face noch vor sich anerkennen, der als Vierter außen recht gute Bedingungen vorgefunden hatte, sich diesmal jedoch auch besser regulieren hat lassen als beim Österreich-Debüt eine Woche zuvor.

Mit dem zweiten Rennen des Tages startete die Super 76-Wette und brachte einen Favoriten-Sieg durch Margarete Venus. Matthias Walcher ließ sich in einem stets zügigen Rennen lange Zeit mit seinem Angriff, kam dabei im Sog des chancenreichen Margaux auf der letzten Gegenseite in dritter Spur gut weiter und hatte zu Beginn des Einlaufes im Schlussbogen gar durch die vierte Spur laufend die Führung übernommen um sich zu einem überlegenen Sieg durchzusetzen. Rang zwei ging an Truman Venus, der lange aus dem Rennen gehalten wurde, auf dem letzten Viertel der Renndistanz aber immer besser aufkam. Passionate Dream hielt sich unterwegs im Mittelfeld auf, gefiel mit gutem Schlussakkord nach kurzer Pause mit Platz drei recht gut.

Nicht viel anbrennen ließ Mario Zanderigo mit Dauerbrenner und Traber des Jahres 2019 Jagaro Mo, den er schon kurz nach dem Start an die Spitze geschickt hatte um von dort aus Tempo und Gegner zu bestimmen. Der am Tag zuvor noch in seinem Kitzbühler Schlittenbewerb siegende Kiwi’s Rascal zeigte sich trotz dieses Engagements frisch und kam im Top-Speed vom Ende des Feldes angeflogen, konnte den 47. Lebenserfolg von Jagaro Mo aber nicht mehr verhindern. Hot Hulk hatte diesmal zwar eine bessere Position als beim letzten Aufeinandertreffen mit Jagaro Mo vorgefunden, nach zwischenzeitlich ruhigerer Fahrt war es jedoch zum Schluss zu schnell geworden um noch allen bis dahin vorhanden Rückstand wettzumachen bzw. auch den herangeschossenen Kiwi’s Rascal zu halten, womit es schlussendlich Platz drei herausschaute.

Der Siegtreffer Nummer zwei für Gerhard Mayr wurde durch einen Erfolg von Sherlock realisiert. Nachdem zunächst Eliot Venus mit Favorit Madness um die Spitze gekämpft hatte, waren hier schon einige Kräfte verbraucht. In weiterer Folge machte dann noch der in zweiter Spur hängen gebliebene Kurt Cobain immer mehr Druck, was zunächst zur Folge hatte dass sich dieses Duo vom Restfeld entfernt hatte. Im Schlussbogen hatte Kurt Cobain auf Grund des aufwendigen Rennens aber genug und auch Madness konnte nach diesem kräfteaufreibenden Verlauf nichts zusetzen, was Sherlock, der bis dahin geschont im Mitteltreffen gehalten wurde, nutzte um sich im Rush zu einem hochüberlegenen Erfolg abzusetzen. Johan Buijs brachte Außenseiter Victorius wie im Aktiveninterview angekündigt erst gegen Ende des Rennens aus dem Hintertreffen und belegte zwar deutlich hinter Sieger Sherlock aber wiederum sehr sicher vor dem lange Zeit führenden Favoriten Madness Platz zwei.

Mit ein wenig geänderter Taktik glückte dem österreichischen Goldhelm unmittelbar darauf der dritte Lebens- bzw. sein dritter Tageserfolg mit Baltimore Beach. Da dieser gerade in der Anfangsphase immer sehr viel Kraft liegen lässt, hat man diesmal den Windschatten eines Teilnehmers suchen wollen, und dieser war jener von Piccolo. Dieser gab ein zügiges Tempo vor, womit das Restfeld nie richtig an das Führungsduo herangekommen war. Auf der letzten Gegenseite wechselte Baltimore Beach in die zweite Spur und erhöhte den Druck auf Piccolo, diese beiden entfernten sich zunächst vom restlichen Quartett, war doch Ho Tess d’Osons in der Startphase mit einem Fehler ausgeschieden. Mitte des Schlussbogens war der Druck für Piccolo dann zu groß und Baltimore Beach setzte sich gleich vom Feld ab um einen überlegenen vier Längen Erfolg zu feiern. Dahinter kämpften sich die restlichen vier Teilnehmer an Piccolo vorbei und machten sich die restlichen Gelder aus, wo Irwin du Corta knapp gegenüber Alegria das beste Ende für sich hatte.

Das erste PMU Premium Race des Tages war in der Anfangsphase von einigen Fehlern chancenreicher Teilnehmer wie Favorit Adrenalin sowie den Stallgefährtinnen Ophelia und Chayenne geprägt. Um die Spitze kämpften Follow my Dreams und der nach Pause wieder an den Ablauf kommende My Kronos Venus. Hier übernahm nach ständigen Druck auf den mit besserer Nummer ins Rennen gegangenen Follow my Dreams nach etwa 750 Meter My Kronos Venus die Initiative und legte vorne weg ein ständig gleichmäßiges hohes Tempo vor, um sich gleich beim Jahresdebüt überlegen durchzusetzen. Follow my Dreams musste in der Endgeraden noch Chayenne ziehen lassen, die nach ihrem Fehler im ersten Bogen sukzessive Boden gut gemacht hatte und Follow my Dreams auf den letzten 900 Metern begleitete um noch sichere Zweite zu werden. Aber selbst Rang drei blieb Follow my Dreams verwehrt, hatte sich Hercules streng an der Innenkante immer an Position fünf bzw. vier gehalten in der Endgeraden noch vorbei gearbeitet.

Im darauffolgenden Bewerb legte Nadi Venus nach kurzem Kampf mit Grace du Bisson ein stetig zügiges Tempo vor. Favorit Faster than Usain machte etwa 1200 Meter vor dem Ziel vom Ende des Feldes einen Vorstoß, der ihn zu Beginn der Schlussrunde bis auf Rang drei brachte. Auf der letzten Gegenseite konnte man ein wenig den Rücken von Grace du Bisson nutzen die etwa 750 Meter vor dem Ziel in die zweite Spur gegangen war um Pilotin Nadi Venus auf den Zahn zu fühlen. Diese hatte dann auch rasch nachgegeben womit sich Grace du Bisson gleich in der Flucht versuchte, jedoch von Faster than Usain verfolgt wurde. Faster than Usain stellte Grace du Bisson im Einlauf zum Kampf und ging rasch zu einem sicheren Sieg vorbei. Um Platz zwei wehrte Grace du Bisson den Schlussangriff des deutschen Gastes Sir Bourbon ab, der Mitte der letzten Gegenseite in äußeren Spuren eingesetzt wurde.

Zanetti Venus verteidigte vom Start weg bis zu Beginn des Schlußbogens das Kommando, musste sich nach Druck bzw. Anbohrversuchen von zunächst Mitfavoritin Atalanta und danach von Monas Number One einiges an Kraft lassen, was schlussendlich zu einem Rückfall auf Endrang sieben führte. Von dem unbeeindruckt war der stets im Mitteltreffen trabende Lido, der etwa 600 Meter vor dem Ziel in äußeren Spuren nun ins Rennen eingriffen hatte und der auf der letzten Gegenseite nach Zwischenvorstoß enteilten Atalanta im Schlussbogen als erster folgte. Zu Beginn des Einlaufes war nach dem aufwendigen Rennen dann auch für Atalanta „leer“ womit alles nach einem Sieg von Lido ausgesehen hatte, jedoch kam die im Schlussbogen aus dem Hintertreffen eingesetzte How Nice S.R. noch sehr stark auf und fing Lido kurz vor der Ziellinie im Topspeed noch ab. Sehr weit zurück nutzte Divine Design nach gutem Start aus der zweiten Reihe ein Rennen lange an der Innenkante, musste ab der letzten Gegenseite allerdings eine „Slalom-Fahrt“ durch entkräftete Teilnehmer nehmen um sich Rang drei zu sichern.

Zum Abschluss des Tages war es wieder Gerhard Mayr, der seinen sehr guten Tag mit Siegfahrt Nummer vier krönte. Power BMG hatte er gut aus dem Band heraus ins Rennen geschickt und schlug vorne weg ein stetig zügiges Tempo an. Im Schlussbogen erhöhte er nochmals die Schlagzahl und setzte sich ein wenig von der Konkurrenz ab, jedoch setzte der stets hinter ihm gelegene Rammstein im Einlauf noch sehr gut nach um Power BMG noch zum Kampf zu stellen, jedoch reichte der Vorteil bis ins Ziel um den Schlussangriff von Rammstein abzuwehren. Der mit 20 Meter Zulage ins Rennen gegangene Uranosky Etoile fand an der Innenkante zwar ein günstiges Rennen im Mitteltreffen vor, kam allerdings auch erst spät frei und somit zu spät auf Touren, weshalb nicht mehr als Rang drei möglich gewesen ist.

Die Sieger des Renntages:

 

ND5 7906

Sandy mit Leonie Taferner

ND5 8035
Power Shaman mit Gerhard Mayr

 

ND5 8151
Margarete Venus mit Matthias Walcher

 

ND5 8235
Jagaro Mo mit Mario Zanderigo

 

ND5 8301
Sherlock mit Gerhard Mayr

 

ND5 8453
Baltimore Beach mit Gerhard Mayr

 

ND5 8569
My Kronos Venus mit Josef Gruber jun.

 

ND5 8659
Faster than Usain mit Thomas Pribil

 

ND5 8814
How Nice S.R. mit Johann Preining jun. (9)

 

ND5 8930
Power BMG mit Gerhard Mayr (3)

 

Diese und weitere Fotos sind bei Rennbahnfotograf Edi Risavy (www.pferderennfoto.at) erhältlich.

 

Bericht: Alexander Sokol
Redaktion: Andreas Binder
Fotos: Edi Risavy