Am 10. Oktober fand die Generalversammlung des Wiener Trabrenn-Vereins für das Geschäftsjahr 2018 im Trabrennpark Krieau statt. Pünktlich um 18 Uhr begrüßte Präsident Dr. Peter Truzla die anwesenden Mitglieder. Wie angekündigt gab es trotz des später an diesem Abend stattfindenden Fußballländerspiels im benachbarten Stadion keinerlei Probleme bei der Anfahrt.

Generalsekretär Christian Pfeiffer würdigte in seinem sportlichen Bericht die Zuchtrenn- und Championatssieger 2018. Anschließend wurden der Jahresabschluss 2018 vorgestellt und allfällige Fragen der Mitglieder beantwortet. Nach dem Bericht des Rechnungsprüfers entlasteten die Mitglieder den Vorstand ohne Gegenstimme.

Im Anschluss erläuterte Präsident Truzla die aktuelle Lage. Wurde der laufende Betrieb viele Jahre aufgrund der sinkenden Wettumsätze durch die Abtretung von Pachtrechten aufrechterhalten, so gilt es nun den Wiener Trabrenn-Verein zukunftsfit und unabhängig von einer Standort-Entscheidung zu machen. Letztere ist weiterhin in Diskussion. Wie Klaus Leutgeb darlegte, ist die Politik derzeit stark gefordert tragfähige Lösungen anzubieten.

Um zukunftsfit zu werden, sind umfangreiche Maßnahmen auf der Kosten- und Einnahmenseite erforderlich, die alle Bereiche betreffen. Damit diese gelingen können, heißt es eng zusammen zu arbeiten und das ehrenamtliche Engagement zu stärken.

Hier die wichtigsten Maßnahmen:

  • Fokussierung auf Renntage, die einen positiven Deckungsbeitrag aufweisen. Das sind Renntage mit PMU Beteiligung, Derby- und Hunyady-Renntag.
  • Die im Vergleich hohen Zuchtrenn-Dotationen werden ab 2020 wie folgt reduziert:
    Derby auf 50 TEUR, Flieger-Derby auf 15 TEUR, Bürger auf 15 TEUR, Poschacher auf 20 TEUR. Die Rennpreise der normalen Rennen werden nicht verändert.
  • Die Tribüne wird nur noch bedarfsgerecht geöffnet. Für die Renntage, an denen weniger Besucher erwartet werden, wird unter Einbeziehung der Stammgäste ein Konzept erstellt.
  • Die nicht mehr wirtschaftliche tägliche Bahnbearbeitung wird ab 1.1.2020 eingestellt. Es werden zwei Schnellfahrtage angeboten. Die ansässigen Trainer haben ein Angebot über einen Verbleib mit ihren Startpferden zu neuen Konditionen erhalten.
  • Die Renntage sollen durch Rahmenprogramme weiter aufgewertet und damit die Attraktivität für Besucher und Sponsoren gesteigert werden.
  • Zur Steigerung der Wettumsätze wird eine vereinsübergreifende Arbeitsgruppe initiiert.
  • Die Aktivitäten zur Steigerung der Einnahmen aus der Drittnutzung der Anlage müssen intensiviert werden.
  • Es sollen neue Mitglieder gewonnen werden, die den Verein finanziell und durch Mitarbeit unterstützen.
  • Die höheren Kosten an den PMU-Winterrenntagen müssen künftig bei der Kostenerstattung berücksichtigt werden.
  • Bezahlte Arbeiten sollen, wo möglich, durch ehrenamtliche Tätigkeiten ersetzt werden.
  • Weitere Verwaltungskosteneinsparungen befinden sich in Abstimmung.

Im Anschluss berichtete Andreas Binder über aktuelle Marketingaktivitäten. Nach dem Aufbau zeitgemäßer Kommunikationskanäle wurde mit der Aufwertung der Renntage begonnen, um für Besucher und Sponsoren attraktiver zu werden. 

So  wurde am Ostersonntag ein bunter Renntag veranstaltet, der vor allem Familien ansprach und erfreulicherweise in den ORF Seitenblicken platziert werden konnte. An diesem Renntag wurden neue Besucher beim von WTV-Mitgliedern neu initiierten Info-Point über Sport und Wetten informiert. Dieser wurde mittlerweile zu einem fixen Bestandteil der Renntage und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Für den Nachbarschaftsrenntag konnte das Viertel-Zwei als Sponsor gewonnen werden. Mit Tribünenführungen und Kinderprogramm begrüßte man die Nachbarschaft im Trabrennpark Krieau. Am Mitglieder-Renntag zeigten zahlreiche WTV-Mitglieder Ihr Engagement mit einem Rennsponsoring. Beim Get-together in der Präsidentenloge wurde der Renntag verfolgt und über aktuelle Themen diskutiert.  Highlight im ersten Halbjahr war traditionell der Derby-Renntag am 16. Juni. Mit einem umfassenden Rahmenprogramm konnten sehr viele Besucher angelockt werden und der ORF berichtete live auf ORF Sport+.

Für das zweite Halbjahr liegt der Fokus auf dem Hunyady-Renntag, der mit dem Motto Österreich-Ungarn einen neuen  Schwerpunkt erhielt. Darüber hinaus sind an jedem Renntag Specials in Vorbereitung.

Als weiteren Punkt sprach Andreas Binder über die Mitgliedschaften im WTV. Mitglieder von Sportvereinen haben in der Regel vielfältige Funktionen, um ihren Sportverein zu unterstützen. Der WTV hat nach seinen Statuten hier einige Möglichkeiten, lässt dieses Potential jedoch bislang ungenutzt. Ziel ist es, künftig die Kraft der Mitglieder bestmöglich zu nutzen.

So gibt es laut Statuten ordentliche Mitglieder, die sich an der Vereinsarbeit voll beteiligen und fördernde Mitglieder, die die Vereinstätigkeit vor allem durch Zahlung eines erhöhten Mitgliedsbeitrags fördern. Beide Wege stehen künftig offen. Für ordentliche Mitglieder gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich zu beteiligen, die aufgezeigt wurden. Auch für Fördermitglieder werden Angebote erarbeitet. Nur wenn alle, die ein Interesse am Trabrennsport haben, zusammen rücken und sich engagieren, wird der Sport auch eine Zukunft haben.

Der offizielle Teil der Generalversammlung schloss mit Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften. Beim Ausklang tauschten sich die Mitglieder in entspannter Atmosphäre weiter aus und verfolgten gemeinsam das erfolgreiche Länderspiel zwischen Österreich und Israel.

Nähere Informationen wie man den Trabrenn-Verein ganz konkret unterstützen kann folgen in Kürze. Hier ein paar Impressionen zur Generalversammlung:

GV 2018 1

GV 2018 5

GV 2018 3

GV 2018 2

GV 2018 4